Diese Gedichte entstanden aus der Beschäftigung mit dem Thema Mobbing, Arbeitslosigkeit,
sozialem Gerangle, Ausgrenzung Kranker und Behinderter aus dem heutigen immer roher werdenden
Gesellschafts- und Arbeitsleben und ähnlichen zugehörigen Gedankengängen heraus.
Ich muss hier anmerken, daß es nichts mit Menschen zu tun hat,
mit denen ich im Moment den Umgang pflege, obwohl sich sicherlich der eine oder
andere auf dieser oder jener Seite dieser Gedichte wiederfinden könnte.
Jeder könnte Opfer, Täter oder Zusehender aus Existenzangst und aus der Not heraus sein oder werden.
Diese Gedichte sind in Reihenfolge aus der Sicht des Opfers, des Mobs und schlussendlich aus der Sicht eines Täters verfasst.

Die Verrohung unserer menschlichen Gesellschaft ist abzulesen am Umgang miteinander. Je grösser die Existenzängste werden, desto roher wird der Mensch. Er verteidigt seine Pfründe und vergisst jegliche sozialen Errungenschaften und Werte. Man ist sich selbst der Nächste. Der Schwache wird solange an den Rand gedrängt, bis er hinten herunter fällt.
Der Egoismus wird hochgejubelt und keiner merkt, daß uns dieser Egoismus einsam macht; Daß er die sozial Schwachen ins Abseits stellt und die, die sich schon abgearbeitet haben, um ihren gerechten Lohn bringt.

Meine manchmal recht deftigen Worte sollen diese Rohheit darstellen und den Leser aufrütteln, sowie anregen nachzudenken. Wann hat man das letzte Mal jemandem geholfen, der in einer schlechten Situation war? Wann das letzte mal aus reiner Menschlichkeit geholfen wurde, ohne daß im Hinterkopf der Gedanke war: "Was bekomme ich dafür, daß ich das tue"? Hat man die Werte noch und praktiziert sie, die ein soziales Wesen aus einem Menschen machen und die uns ja eigentlich von der Tierwelt unterscheiden sollten?

Wer gerne ernsthaft diskutiert und einen Meinungsaustausch zu diesem Thema oder anderen Themen anstrebt,
drückt bitte den Kontaktbutton und mailt mir.

Persönliche Angriffe über das Forum oder das Gästebuch lösche ich nicht, denn auch diese Personen haben nach GG§5 das freie Recht auf Meinungsäusserung. Solche Einträge sprechen aber für sich und brauchen kaum noch kommentiert werden.
Erheblich lieber sind mir konstruktive Diskussionen, statt nur angreifender, wenig durchdachter Statements.
Etwas anzusprechen, was in der Gesellschaft gerne niedergeschwiegen wird, beinhaltet auch, daß man sich mit Personen auseinandersetzen muss, die sich eben gerade nicht mit solchen Themen wirklich beschäftigen wollen und einen am liebsten zum Schweigen bringen wollten. Das dürfte das Los aller sein, die sich mit Themen wie diesem auseinandersetzen.

Und die Hoffnung bleibt, daß der Mensch endlich das wird, was er immer vorgibt zu sein - ein humanes Wesen.

 

 

Mobbing aus der Sicht des Opfers:

Mobbing oder wie der Mensch zum Tier wird

 

 

Eines will ich heut' beschreiben
Was die Menschen mit den and'ren treiben

Eine neue, grauenvoll' Gepflogenheit
Nimmt einem die Geborgenheit

Mobbing heißt das Ungeheuer
Das kommt der Wirtschaft furchtbar teuer

Aus reiner Lust am bösen Treiben
Macht der Mobber and're leiden

Erfindet Dinge, die nie ausgesprochen
Lug und Trug, der Ruf wie abgebrochen

Schadet hier das Mobbertier
Schadet Dir gleichwohl wie mir

Es ist egal welch' Standes bist
Es kommt daher die Tücke – List

Kränkt dich aus reinem Neid und Feigheit
Der Mob schaut zu und denkt: Ich schweig heut'

Du bist allein und fühlst auch so
Zum Weinen gehst du flink aufs Klo

Niemand soll doch deine Tränen seh'n
Sonst wird der Mobber niemals geh'n

Man tut wie Fels in Brandung
Doch an des Herzens Wandung

Schnell ist diese voll mit Rissen
bei diesen ekelhaften Bissen

Dem Mobber macht es Spass zu quälen
und du kannst nur noch wenig wählen

Freitod oder Flucht
Ist's das, was der Mobber sucht?

Will er einen solang' foltern
Bis man mit 'nem lauten poltern

Fällt – zu seinen Füssen
Soll ich ihm die dann auch noch küssen?

Ein Kleingeist ist der Mobber allemal
Feige, roh und dumm – banal

Zu dumm, um gute Argumente zu benutzen
Zu roh , um Menschlichkeit zu nutzen

Feige, denn er fühlt sich stark und groß
Macht er and're klein und bloß

Der Gedanke an das Opfer läßt ihn schwelgen
Würd' die Opfersau doch endlich welken

Verrecke DU, der nichts gemacht
Ich hab nur einfach Spass an dieser Schlacht

Deine Nas' ist krumm
Du bist 'n Jud' – wie dumm

Du bist krank, du armes Schwein?
Dir geb ich die besond're Pein

Ich weiß gewiss, du stehst alleine da
Der feine Mob, die „tapf're“ Schar

Schaut zu, bedauert dich recht sehr
Und tritt dich in den Arsch – Hach! War das schwer!

Zum Treten hat man sich nicht mal überwinden müssen
Praktisch, das Opfer lag schon bei den Füssen

Kämpf' ich oder geh ich gleich?
Bleib ich, bin vielleicht ich die nächste Leich'

Vor Mobbing ist man niemals sicher
Schnell zeigt man auf dich und zwar mit hämischen Gekicher

Zu klein, zu groß, die falsche Rasse
Zu dick, zu dünn, das findet jeder Mobber klasse

Dein Gesicht gefällt mir nicht
Ich mach dich fertig – dummer Wicht

Deinen Job will ich gern haben
Lass' mich ein wenig an deiner Verzweiflung laben

Vertraust du mir, hab ich gar leichtes Spiel
Da erreich' ich nur noch schneller was ich will

Zuerst mach ich mir dich zum Freund
Bist du es merkst, bin ich dein Feind

Mein Ego pflegen, das nichts wert
Stech dir dein Vertrauen in die Brust, wie ein scharfes Schwert

Ich will's nicht offen sagen
Also erledige ich dich mit Plagen

Bist du krank, dann machts der Mobber schlau
Behauptet: He!! Du machst doch eh nur blau!!!

Schickt dir den Revisor in dein Haus
Macht deiner Existenz den Graus

Egal wie böse – schau es zieht!
Deinen Mann – den gibt’s jetzt auch schon zur Miet'

Man kann schon halb verrecken
Muss sich dennoch gut verstecken

Erfährt der Mobber, dir geht’s nicht gut
Brennt in dessen Augen gleich die Teufelsglut

Mobber!!! Du bist das Grauen, bist der Fluch
Bei dir führt Belzebub schon lange Buch

Spießrutenlauf ist doch so herrlich
Stehst auf der richt'gen Seit'? Jetzt komm sei ehrlich!

Du warst noch niemals Opfertier?
Dann bist DU der fiese Mobber hier!!!

Willst du's nicht sein und hilfst auch nicht, wie kannst dich dann trauen?
Dem Opfer in die Augen rein zu schauen

Hast dem Leiden zugeschaut
An des Mobbers Haus mit angebaut

Pass gut auf – wer kann, der rette sich
Als nächsten nimmt er vielleicht schon dich

Stellt man dich dann als Lügner hin und du willst dich wehren
Lass dich schnell und gut eines and'ren belehren!

Nichts gibts gegen Mobber und den Mob
Höchstens kostet es dir auch noch deinen Job

Wehr dich nicht und pack fix deine Sachen
Geh schnell und gerne auch mit lautem Lachen

Denn jeder Kampf ist zwecklos hier
Es gewinnt keiner – nicht einmal das Mobbertier

Doch eines ist gewiss – Du gehörst in den Bau
Du kleine, dreck'ge, feige Mobbersau

 

 

 

 

Mobbing aus der Sicht eines Unbeteiligten, sich nicht einmischenden -
Vorausgehend als "Mob" bezeichneten
Untertitel:

ICH WASCHE MEINE HÄNDE IN UNSCHULD

Ich arbeite hier ganz ruhig und fein;
Und mache mich ganz dünn und klein;

Ich bin ganz sicher aufgehoben:
In der Menge - DU bist vorgeschoben;

Will niemals fallen - auch nicht auf;
Beschwerden hätt' ich g'rad zuhauf;

Könnt' klagen noch und nöcher;
Über diese dummen L.....;

Aber ich schweig' fein still;
Weil ich nicht gemobbt werden will;

Ich sehe wohl, was da passiert;
Was in diesem Haus grassiert;

Sehe wohl das Opfer, das da auserkoren;
Sehe wohl, was der Täter ausgegoren;

In seinem kranken Hirn;
Hinter dumpfer Täterstirn;

Ich seh' das unermesslich' Leiden;
Ich sehe auch das Opfer scheiden;

Aus der Gesellschaft rausgeflogen;
Und das im hohen Bogen;

Unverschuldet, denn nichts hat der getan;
Dem das alles angetan;

Wieso sollt ICH mich dagegen wenden?
Was hab' ich davon? Was halt' ich dann in meinen Händen?

Warum sollt' ICH dem Armen helfen?
Ist kein and'rer da unter diesen Wölfen?

So denkt ein jeder in diesem Kreise;
Das ist sicherlich auch gut und weise;

Denn wer hier hilft, ist bald das nächste Opfertier;
Es gibt nur ICH - Es gibt kein WIR;

Kapier das Opferlein!!!
Es hilft dir doch kein Schwein;

Ich sehe deine rotgeweinten Augen schwellen;
Sehe wie die Zornesadern quellen;

Spür' das böse Knistern in der Luft;
Rieche Lügen - welch' besond'rer Duft;

Wir haben alle Angst vor solch' 'nem Tun;
Keiner steckt jetzt gern in deinen Schuh'n;

Ich hoffe nur, du sprichst mich nicht an, denn so besehen;
Fragst du mich, dann ist halt einfach nichts geschehen;

Hab' auch nichts bemerkt und auch nichts gehört;
Sag dir dann - Mensch!!! Du bist doch nur gestört;

Das bildest du dir nur alles ein;
Hol dir beim Psychiater deinen Schein;

Lass mich da raus, lass mich hier ruh'n;
Ich hab' mit deiner Sache nichts zu tun;

Aus lauter Furcht ich müsst' hier Stellung nehmen;
Gegen einen Täter aus dem Fenster lehnen;

Nur für dich??
Das lohnt sich nicht für mich;

Mein eig'ner Wanst ist mir zuviel wert;
Da dreh' ich lieber dir den Rücken kehrt;

Vergess' meine gute Erziehung hier ganz schnell;
Dann wird's in meiner Schleimerseele ganz schön hell;

Du hast halt Pech, dann verschwind' doch flott;
Geh du Opfer - geh mit Gott;

Bist du aus meinen Augen - aus meinem Sinn;
Muss ich nicht mehr daran denken, was ich für einer bin;

Aus Untätigkeit wird Untat!
Aua! Bin ICH jetzt der Unrat?

Ich habe nie verstanden, daß wir gemeinsam Stärke hatten;
Ein Mobber kämpfte so mit seinem eig'nen Schatten;

Aber genauso wie der Täter, bin ich ein feiges Stück;
Komm grad so durch mit sehr viel Glück;

Da kannst du noch so toben;
Der Täter wird immer mich nur loben;

Denn ich wurde nicht durch Mobbing krank;
Ich fehlte nicht - sag: "Gott sei dank";

Ich will nicht das nächste Opfer sein;
Ich hab so Angst, ich armes Schwein;

Ich schäme mich ja so;
Hahaha!!! Du musst schon wieder mal aufs Klo?

Ich wein' mit dir die eine Träne mit - im Mob;
Feigheit ist besser, als heutzutage ohne Job;


Courage, Wertigkeit, Zugehörigkeit, Teamgeist - leere Phrasen
Alle laufen wie die aufgescheuchten Hasen;

Hat der Mobber erst mal zugeschlagen, kannst du singen;
Tralala!!! Aus ist's mit all den guten Dingen;

Die Unschuld ist geraubt;
Hat man einmal zugeschaut;

So ist man selber Täter, obwohl man sich in Untat voll erging;
Gestern las ich in der Zeitung, daß das arme Opfer sich erhing;




Herr vergib ihnen, denn sie wussten nicht, was sie NICHT taten!

 

 

 

Zum guten Schluss noch

Mobbing aus der Sicht des Täters




Jeden Tag seh' ich in deine blöde Fresse rein;
Du bist mir hier das liebste Opferschwein;

Meine Messer wetze ich schon Nachts zuvor;
Ich träumte mir dich vor dem Tor;

Das kann ICH nur schliessen;
Oder sollt ich doch gleich auf dich schiessen;

Dich loszuhaben ist mein auserkor'nes Ziel;
Das ist alles, was ich im Innersten will;

Ich bin so ein dreckiges, feiges Arschgesicht;
Das zugeben?? Nein - das würd ich nicht;

Muss ich das überhaupt? Muss ich was erklären?
ICH wähl' dich aus - Brauchst dich nimmer wehren;

Mein Augenmerk liegt nur auf dir;
Ich werd' dich hetzen, wie ein Tier;

Du kannst mir niemals mehr entkommen;
Selbst wenn du die Karrierespitze hast erklommen;

Ich weiß genau, die Furcht geht um;
Der Mob, der ist so furchtbar dumm:

Zeige allen meine Stärke;
Das in aller Härte;

Schücht're so den Mob mit ein;
Haaa!!! Heut' Nacht schlaf ich gut ein;

Ein Nichts bin ich - Ich hasse dich;
Bin ich fertig mit dir, bist du noch weniger - Ich liebe dich;

Du bist kein Mensch für mich - Auf zur Schlacht!
Du bist ein Opferlamm - Ergib dich meiner Macht;

Meine Macht will ich an dir spüren;
Meine Gier wird sich an deinem Tode küren;

Heimlich, leise verbreit' ich Angst und Schrecken;
Keiner hilft dir - Ich will dich wecken;

Damit du wachen, off'nen Auges in mein Messer rennst;
Ich liebe es, wenn du täglich und noch öfter flennst;

Ich bin dein Gott - Ich bin dein Gericht;
Ich habe nicht nur ein Gesicht;

Ich selber habe null an Wert und Mut;
Aber ich bin soooooo gut;

Hab' einen hier gefunden;
Den kann man super leicht verwunden;

Hetze, Intrige, Lug und Trug;
Schon bricht der arme Krug;

Man muss sich nicht mal zeigen - Es ist so leicht;
Der Mob hat Furcht und das Opfer ist erbleicht;

Mein Charakter ist so mies;
Mein Tun nur hinterrücks und fies;

Ich will dich lähmen - Deine blöde Fratz';
Animier' den Mob noch mit zur Hatz';

Es dauert 'ne gewisse Zeit, bis die Hetze richtig läuft;
Ich geb' dir 'nen Tipp - Katzen hat man früher auch ersäuft;

ICH hab' das Zepter - ICH hab' die Macht;
Dich werf' ich in den dunkelsten Schacht;

Deinen Ruf ruiniere ich so nebenbei;
Deine Arbeit mach ich madig - einerlei;

Zettle Dinge an, extra für dich ausgegoren;
DU hast hier eh nichts mehr verloren;

Ich mobb' dich in den Krankenstand;
Ich bring' dich an deinen seelischen Rand;

Du kannst mir dankbar sein geliebt - gehasstes Opfertier;
Du lernst dich kennen jetzt und hier;

Du findest ich bin pervers?
DU! Nicht ICH denkt hier revers;

Ich seh' die Wut in deinen Augen brennen;
Aber ich lass dich weiter rennen;

Wie ein Karnickel das zum Schusse freigegeben;
Gott wär das schön - beendest du dein Leben;

Ich find' das äusserst geil;
Komm! Du hältst doch noch ne Weil';

Auf Messersschneide geh'n das musst nur du;
Ich lass dich laufen - Seh nur zu;

Bist du weg, hab' ich eine dumpfe Leere;
Was mach ich dann mit dem aufgescheuchten Heere;

Mir gibt das alles einen gnadenlosen Kick;
Mir ist's, als hätte meine Seele einen guten F...;

Oh! Jetzt bist du weg, du dummes Schwein;
Und ich? In meinem armen Sein;

Was mach ich nun? Der Kick ist weg;
Ich wart' noch ein bischen auf diesem Fleck;

Bis mir das nächste Opfertier begegnet;
Auch das hat Gott für mich gesegnet;

Dann geht die Hatz von neuem los;
Dann leg ich wieder eine Seele bloss;

Freude glimmt auf in meinem schwarzen Geist;
Du bist's auf den die Welt nun scheisst;

 

copyright: Claudia Köppl 2006/2008

Interessante Links zu diesem Thema:

Wer schweigt, macht mit, wer Unrecht zulässt, stärkt es."

http://www.fairness-stiftung.de/Index.htm